4.Tag :
Das Wetter ist sehr wechselhaft heute. Wenn man marschiert
schwitzt man, von manchmal heftigen Wind friert man, zwischendurch zeigt sich
die Sonne, ab und an nieselts…
Nach der langsamen Joggerin begegnet uns eine ziemlich
karierte Reiterin, sie kann ihr Roß gerade so bändigen- so muß es sich über
unseren Gegenverkehr aufregen…
Es geht am Golfplatz entlang, die SpielerInnen sind
anscheinend hochkonzentriert. Jedenfalls
sieht es nicht nach Spass aus, was die da betreiben und unsere Grüsse werden
auch ignoriert und geflissentlich weggeschaut. Überhaupt- mir geht das seit der
Tour durch den Kopf- haben wir (Gesellschaft) uns so sehr verändert – oder seh
ich da was falsch? Früher auf meinen Wanderritten freuten sich die Menschen,
wenn sie Roß und Reiter gesehen haben, haben gegrüßt, gegrinst und manches mal
nach dem Woher und Wohin gefragt. Diesmal waren wir zu Fuß, hatten
blondbezopfte Kinder dabei die (da Dorfkinder) jeden mit einem „GrüßGott“
grüßten- und die Leute schauen weg!? Ganz selten grüßt mal einer zurück, die
meisten schauen sehr verbiestert drein. Auf den Feldwegen wurde nicht langsamer
gefahren- keiner nahm Rücksicht, eher fuhren sie uns den Ars** ab- und
schauten, als ob wir eine persönliche Beleidigung für ihr Auge wären. Hat man die Leute dann mal angesprochen,
waren sie meist hilfsbereit und nett- aber erst dann- vielleicht liegt es auch einfach nur am
Großraum Stuttgart- da sind so viele Menschen auf engem Raum- ist halt doch
recht zersiedelt dort, auch wenn die Landschaft wunderschön ist. Zumindest von
unserer Heimat Hohenlohe bin ich das so nicht gewohnt! Diese Gedanken
beschäftigen mich so beim gehen.
Wir überqueren die A8 auf einer kleinen Brücke – der
Verkehr rauscht mit Getöse unter uns- die Pferde ziehen den Bauch ein, wenn die
dicken LKWs unter uns durchfahren, bleiben aber gelassen. Tausende Menschen
rasen in den Urlaub- wir schlendern gemütlich in den stillen Wald hinein – die
Pfade werden immer verwunschener, es ist still und dunkel im Wald.
Der Hund läuft inzwischen frei mit, die Leine liegt auf
seinen Packtaschen- aber nur, damit wir schnell zugreifen können, falls mal
wieder so eine „Fußhupe“ an der Flexileine zwischen uns durch auf Enzo los
geht. Das ist öfter passiert- die Leute denken gar nicht dran, was da mit den
Pferden passieren kann. Enzo bleibt eigentlich schön BeiFuß, aber wenn so eine
keifende Beutelratte in seine Komfortzone kommt, dann stülpt er das Tierchen
schon auch um und sagt Bescheid. Dann war´s wieder der große böse Hund…
Im Tiefenbachtal ist in der Karte ein Reitbetrieb
eingezeichnet. – wir gelangen endlich hin- und es ist ein Reit Verein. Alles
sehr schick- ich trau mich fast nicht um Quartier zu fragen. Da kommt auch
schon der Wirt vom Restaurant und meint, das könnten wir uns schenken, aber er
ist sehr nett und gibt uns Tipps, wo wir es anderweitig versuchen sollen. Es
ist noch weit- also nix wie los.
Ein riesen Wald, steil am Hang. In Serpentinen geht’s
bergauf- für 500m Luftlinie geht man über 2 km – das nervt und stresst. Wir
schnaufen den Berg hoch. Der
württembergische König hat vor über 100 Jahren hier Seqoias anpflanzen lassen-
wir sehen die Wipfel über die anderen Bäume herausragen , finden einige
Mamutbaum- Stümpfe
Kurze Rast und Tränkpause, dann geht’s weiter.
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