Sonntag, 4. März 2012


4.Tag :
Das Wetter ist sehr wechselhaft heute. Wenn man marschiert schwitzt man, von manchmal heftigen Wind friert man, zwischendurch zeigt sich die Sonne, ab und an nieselts…
Nach der langsamen Joggerin begegnet uns eine ziemlich karierte Reiterin, sie kann ihr Roß gerade so bändigen- so muß es sich über unseren Gegenverkehr aufregen…
Es geht am Golfplatz entlang, die SpielerInnen sind anscheinend hochkonzentriert.  Jedenfalls sieht es nicht nach Spass aus, was die da betreiben und unsere Grüsse werden auch ignoriert und geflissentlich weggeschaut. Überhaupt- mir geht das seit der Tour durch den Kopf- haben wir (Gesellschaft) uns so sehr verändert – oder seh ich da was falsch? Früher auf meinen Wanderritten freuten sich die Menschen, wenn sie Roß und Reiter gesehen haben, haben gegrüßt, gegrinst und manches mal nach dem Woher und Wohin gefragt. Diesmal waren wir zu Fuß, hatten blondbezopfte Kinder dabei die (da Dorfkinder) jeden mit einem „GrüßGott“ grüßten- und die Leute schauen weg!? Ganz selten grüßt mal einer zurück, die meisten schauen sehr verbiestert drein. Auf den Feldwegen wurde nicht langsamer gefahren- keiner nahm Rücksicht, eher fuhren sie uns den Ars** ab- und schauten, als ob wir eine persönliche Beleidigung für ihr Auge wären.  Hat man die Leute dann mal angesprochen, waren sie meist hilfsbereit und nett- aber erst dann-   vielleicht liegt es auch einfach nur am Großraum Stuttgart- da sind so viele Menschen auf engem Raum- ist halt doch recht zersiedelt dort, auch wenn die Landschaft wunderschön ist. Zumindest von unserer Heimat Hohenlohe bin ich das so nicht gewohnt! Diese Gedanken beschäftigen mich so beim gehen.
Pauline hüpft neben mir im Stoppelfeld her und übt „Pferdegangarten“ – was haben die Kinder für eine Energie!
Wir überqueren die A8 auf einer kleinen Brücke – der Verkehr rauscht mit Getöse unter uns- die Pferde ziehen den Bauch ein, wenn die dicken LKWs unter uns durchfahren, bleiben aber gelassen. Tausende Menschen rasen in den Urlaub- wir schlendern gemütlich in den stillen Wald hinein – die Pfade werden immer verwunschener, es ist still und dunkel im Wald.
Alles ist naß, so machen wir am Waldrand auf dem Feldweg sitzend Picknick.

Der Hund läuft inzwischen frei mit, die Leine liegt auf seinen Packtaschen- aber nur, damit wir schnell zugreifen können, falls mal wieder so eine „Fußhupe“ an der Flexileine zwischen uns durch auf Enzo los geht. Das ist öfter passiert- die Leute denken gar nicht dran, was da mit den Pferden passieren kann. Enzo bleibt eigentlich schön BeiFuß, aber wenn so eine keifende Beutelratte in seine Komfortzone kommt, dann stülpt er das Tierchen schon auch um und sagt Bescheid. Dann war´s wieder der große böse Hund…





Im Tiefenbachtal ist in der Karte ein Reitbetrieb eingezeichnet. – wir gelangen endlich hin- und es ist ein Reit Verein. Alles sehr schick- ich trau mich fast nicht um Quartier zu fragen. Da kommt auch schon der Wirt vom Restaurant und meint, das könnten wir uns schenken, aber er ist sehr nett und gibt uns Tipps, wo wir es anderweitig versuchen sollen. Es ist noch weit- also nix wie los.
Ein riesen Wald, steil am Hang. In Serpentinen geht’s bergauf- für 500m Luftlinie geht man über 2 km – das nervt und stresst. Wir schnaufen den Berg hoch.  Der württembergische König hat vor über 100 Jahren hier Seqoias anpflanzen lassen- wir sehen die Wipfel über die anderen Bäume herausragen , finden einige Mamutbaum- Stümpfe 
und mitten im nichts einen Jakobsbrunnen. 
Kurze Rast und Tränkpause, dann geht’s weiter.

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