Montag, 5. März 2012


6.Tag:
Sonntag
Nix war`s mit Sturmnacht!  Umsonst in die Hosen gemacht!! Gut geschlafen haben wir!

Das Wetter ist fein, wir bekommen ein tolles Frühstück serviert und die netten Reiter aus dem
Stall gesellen sich auch noch zu uns, ehe sie zu einem Sonntagsausritt starten.
Die Welt ist schön! Und sieht ganz anders aus, wenn man nicht ständig eine Unwetterwarnung im Hinterkopf hat!
Schnell die zwei Damen von der großen Koppel gepflückt- Glück gehabt, die Hengstlein stehen noch brav alle auf ihrer Seite des Zaunes ( ? zu brav? wer weiß?)
Zusammenräumen, putzen, satteln aufpacken- wir wollen los. Wir dürfen nix bezahlen, sollen aber in Rottenburg eine Kerze für die Familie anzünden- wird gemacht- und Danke schön! Die Bäuerin wünscht sich, dass wir einfach den nächsten Leuten die Hilfe brauchen diese gewähren- so wird dies immer weiter gereicht- ein schöner Gedanke!
 Die Weidekosten hab ich gestern Abend schon bezahlt- so können wir los!
Pauline will heute Karte lesen- wir haben im Stall eine neue Wanderkarte geschenkt bekommen, so haben wir zwei Karten und ich kann sie in die Kunst des Kartenlesens einweisen. Ist heute auch gut zu machen, denn viele markante Punkte liegen am Weg: Kläranlage, Bahnschienen, Unterführung…

Eine Familie mit Haflingern und Shettys begegnet uns, viele Jogger und Spaziergänger- es ist Sonntag!
Wir marschieren in Neckartailfingen ein. Die Kletterwand an der Schule muß natürlich getestet werden, da können wir nicht einfach so vorbei! 

Der Fußgängersteg über den Neckar kommt bedrohlich ins schwanken unter unseren Schritten- die Hufeisen machen einen Höllenlärm- uns wird ganz bange aber die Pferde bleiben cool und sind anscheinend schwindelfrei! Brave Tiere!


Wir besichtigen die Kirche, und schon geht’s durch schöne Streuobstwiesen raus aus dem Tal.
Mountainbiker schießen an uns vorbei- die Pferde stört`s nicht – es ist Ausflugwetter- sonnig, wolkig, wenn nur der Wind nicht so kalt wäre- oder frierts uns nur, weil wir vom marschieren schwitzen müssen?
Hübsche Dörfer, schöne Landschaft, am Horizont beeindruckend der Albtrauf. 


Pliezhausen liegt direkt am Jakobsweg der Reitverein.
Wir sind durstig, müde und fragen nach Quartier. Die 2 Mädels dort vor der Halle gehören nicht zum Verein, aber der Freund der einen arbeitet hier. Wir dürfen mit der Vereinsvorständin telefonieren, aber die ist mit einer Entscheidung völlig überfordert, die zweite Vorständin ist nicht erreichbar. Also hat man für uns keinen Platz- obwohl viel Boxen leer sind und auf der Anlage viel Paddocks oder Koppeln vorhanden wären- aber die Mitglieder sind da wohl heikel und sie kann das nicht auf sich nehmen.
Die zwei Mädels machen sich lustig darüber und meinen, sie finden schon was für uns. Und richtig, nach einigen Telefonaten haben sie für uns ein Quartier im nächsten Ort an unserem Weg ausfindig gemacht.  Wir dürfen von einem Freund der Damen die Weide, den Offenstall und einen Bauwagen benutzen- kostet nix, der hat seine Pferde vor einigen Wochen verkauft- aber alles andere ist noch da.  Super! Also marschieren wir noch ein paar Kilometer weiter, überqueren die stark befahrene B27 und sind schon bald da.
Ein Wiesenweg führt in die Pampa, plötzlich öffnet sich das Gelände hinab in eine kleine Talsenke – eine Koppel, ein Bauwagen am Bach, ein kleiner Offenstall – sehr romantisches Fleckchen Erde!



Die Pferde vom Gepäck befreit, im Bauwagen auf Heu ein Nest gerichtet- Feierabend!
Wir raffen uns noch mal auf und wandern zurück ins Dorf, dort treffen wir uns mit den Mädels in der Gartenwirtschaft zum Abendessen. Es ist zwar recht kühl, aber gemütlich- Westernreiter- ganz neue Themen!
Wir kommen im Dunkeln bei unserer kleine Ranch an- Die Pferde stehen ganz vorne am Tor und wollen scheinbar raus. Aber sie folgen uns runter zum Bauwagen- nur um im Galopp wieder rauf , den Weg vor bis zum Tor zu düsen. Dort kaspern sie rum- den Blick immer in die Ferne gerichtet. Mist- die sollen einfach brav hier unten auf der Wiese stehen und fressen!
Wir richten uns ein, die Kinder schlafen schon fast- ich öffne nochmal die Tür und höre eben eine der Stangen oben am Tor fallen! Nix wie raus und dort hoch!  Blöde Viecher, was wollt ihr da draussen?  Die Pferde erstmal wieder runter gescheucht , dann das Tor verrammelt.
Kaum bin ich unten, sind die wieder obern. Die wollen einfach nicht auf dieser Koppel bleiben. Ich such im Gepäck nach unserer Litze und schnauf noch mal den Buckel hoch.
Ich spann im Dunkeln die Litze.
Kaum liege ich im Schlafsack, höre ich schon wieder, wie die da ober rumkaspern- es ist zum verrückt werden- die Zorra will hier raus und die Alte rennt halt hinterher! Blödes Viehzeug! Ich will schlafen! Hinter dem Offenstall finde ich Plastikweidezaun Pfähle – Litze habe ich noch genügend- also sperre ich nun großflächig in Richtung Ausgang ab, so dass die Biester sich nur noch unten in der Nähe des Bauwagens bewegen können. Etwas Mais bring ich auch noch mit runter – so als Nachtisch- aber die haben nur den Ausgang im Blick. Muß ein komischer Anblick sein, wie ich bei Nacht nur in Unterhosen und Wanderstiefeln über die Weide renne und Zaun baue!
Etwas beunruhigt schlafe ich ein- ein Ohr immer nach draussen- sie geben keine Ruhe, doch sie bleiben nun endlich unten.
Morgens sind sie noch da- oh wie gut!

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